Hier im Münzarchiv, dem Online Münzkatalog für Fußballfans, finden Sie vieles zum Thema Fußball und Münzen. Gedenkprägungen aus Gold und Silber, Maße, Auflagezahlen und Münzgewichte, Sonder- und Themenmünzen aus aller Herren Länder. Zu den meisten Fußballmünzen finden sich interessante Info`s, Fakten und Zahlen, rund um das Fußballgeschehen.
Den Anfang macht die 14. FIFA Fußball-Weltmeisterschaft 1990 in Italien. Jeden Monat erweitert Münzengerl´s Münzarchiv seinen Münzkatalog um eine Weltmeisterschaft. Das neue Jahr 2013 beginnt mit der FIFA Weltmeisterschaft 1986 in Mexiko.
Die FIFA Fußball-Weltmeisterschaften und Münzen von 1930 – 2010
Zahlen – Daten – Fakten - Münzen
Alle Austragunsorte und Weltmeister der jeweiligen Turniere im Überblick:
Gastgeberland - Austragungsjahr - Weltmeister |
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1. Uruguay 1930 Uruguay | 12. Spanien 1982 Italien | |
2. Italien 1934 Italien | 13. Mexiko 1986 Argentinien | |
3. Frankreich 1938 Italien | 14. Italien 1990 Deutschland | |
4. Brasilien 1950 Uruguay | 15. USA 1994 Brasilien | |
5. Schweiz 1954 Deutschland | 16. Frankreich 1998 Frankreich | |
6. Schweden 1958 Brasilien | 17. Japan & Südkorea 2002 Brasilien | |
7. Chile 1962 Brasilien | 18. Deutschland 2006 Italien | |
8. England 1966 England | 19. Südafrika 2010 Spanien | |
9. Mexiko 1970 Brasilien | 20. Brasilien 2014 | |
10. Deutschland 1974 Deutschland | 21. Rußland 2018 | |
11. Argentinien 1978 Argentinien | 22. Katar 2022 |
Rekordsieger: Brasilien 5 Erfolge (1958, 1962, 1970, 1994 und 2002)
Rekordspieler: Lothar Matthäus (Deutschland) 25 Spiele bei 5 Teilnahmen (1982, 1986, 1990, 1994 und 1998)
Rekordtorjäger: Ronaldo (Brasilien), 15 Tore bei drei Teilnahmen (1994, 1998, 2002)
Meiste Rote Karten: Zinedin Zidan, 2 Rote Karten (1998 und 2006)
Meiste Titel als Spieler: Pelé (1954, 1958 und 1962)
Ältester Spieler: Rogar Milla, 42 Jahre und 39 Tage (USA 1994)
Jüngster Spieler in einem Finale: Pelé, 17 Jahre und 249 Tage, Brasilien – Schweden, 1958
Meisten Zuschauer in einem Spiel: 199.854, Uruguay – Brasilien, 16. Juli 1950
Rekordteilnehmer: Brasilien mit 19 Teilnahmen
Meisten Tore in einem Spiel: 5 Tore, Oleg Salenko, Russland – Kamerun (USA 1994)
Schnellstes Tor: 11 Sekunden, Hakan Sükür, Türkei – Südkorea (2002 Südkorea)
Meiste Tore in einem Finale: Geoff Hurst (England), England – Deutschland, (1966 England)
Meiste Tore in einem Turnier: Ungarn, 27 Tore, 1954 in der Schweiz
Die Entstehung der Fußball-Weltmeisterschaften
Das Jahr 1904 hat eine wichtige Bedeutung für den Fußball. In diesem Jahr wurde in der Hauptstadt von Frankreich in Paris, die "Federation Internationale de Football Association", kurz FIFA, gegründet. Damals gab es bereits über 20 nationale Fußballverbände weltweit, darunter auch den des Deutschen Reiches. Dieser wurde später in den Deutschen-Fußball-Bund (DFB) umbenannt. Der Weltverband hatte eine lange und schwierige Reise vor sich, bevor er sein erstes Weltturnier veranstalten durfte. Als gute Probeläufe und Öffentlichkeitsarbeit stellten sich die Olympischen Spiele heraus.
Erstmalig wurde Fußball im Jahr 1900 im Olympischen Programm aufgenommen, wobei diese Randsportart eher als Showeinlage betrachtet wurde. Richtig wahrgenommen wurden die Kicker erst im Jahr 1920 in Antwerpen. Um den Titel des Olympiasiegers kämpften damals 14 Mannschaften. Gewonnen hatte Belgien, da die Mannschaft der Tschechoslowakei demonstrativ den Platz verlassen hatte. Diese fühlten sich nach einer Schiedsrichter Entscheidung benachteiligt. Das Olympische Turnier 1928 wurde zur Generalprobe, denn kurze Zeit später war das erste weltweite Fußball-Turnier beschlossene Sache.
Der damalige FIFA-Präsident und Namensgeber der Titel-Trophäe, Jules Rimet, war treibende Kraft. Die 3,8 kg schwere und 35 cm große Statue (auf einigen Gedenkmünzen und auf Silbermünzen zum Thema Fußball abgebildet), bestand aus vergoldetem Sterlingsilber. Der Pokal stand auf einem blauen Sockel aus Lapislazuli. An den Seiten befand sich eine Goldplakette. Darauf wurden die Namen der neuen Weltmeister graviert. Diese Statue soll die griechische Siegesgöttin Nike darstellen. Jules Rimet war von 1919 – 1945 Präsident des französischen Fußballverbandes und von 1921 – 1954 Präsident der FIFA. Er gilt als Begründer der Fußball-Weltmeisterschaften.
Die I. FIFA Fußball-Weltmeisterschaft 1930 in Uruguay (Campeonato Mundial de Football)
Am 28. Mai 1929 beschloss die FIFA die erste Fußball-Weltmeisterschaft im Jahr 1930 durchzuführen. Zuerst gab es einige Bewerber für die Austragung, bevor am Ende noch drei übrig blieben. Italien, Uruguay und Ungarn. Den Zuschlag erhielt Uruguay in Südamerika. Man wollte dem Land eine Bühne für sein 100 jähriges Bestehen geben. Das Team von Uruguay konnte bei den letzten olympischen Spielen 1920 und 1924 die Goldmedaille erringen und zählte somit zu den Favoriten. Die Fußball-Weltmeisterschaft zog nur 13 Länder an. Man konnte sich zur Teilnahme noch einschreiben. Aus Europa nahmen nur 4 Mannschaften teil. Trotzdem hielten sich die Europäer gut gegen Südamerikas Übermacht. Zu den Überraschungen des Turniers zählte das 4:1 der Franzosen gegen das mexikanische Team. Die Franzosen unterlagen auch nur knapp mit 0:1 den Gauchos aus Argentinien. In diesem Spiel hatte der Unparteiische die Begegnung 6 Minuten zu früh abgepfiffen. Erst nach Protesten von Funktionären und Zuschauern rief er die Spieler wieder auf das Spielfeld zurück. Ein paar Akteure mussten sogar aus der Dusche geholt werden.
Die Halbfinal Spiele bestanden mit Argentinien, Uruguay und den USA aus drei Mannschaften vom amerikanischen Kontinent. Einzig Jugoslawien konnte sich als europäische Mannschaft für die letzten vier qualifizieren. Die zwei Favoriten Uruguay und Argentinien hatten sich wie erwartet durchgesetzt. Im Vorfeld des Finales konnten die Parteien sich nicht auf ein Spielgerät einigen und so wurde in der ersten Hälfte mit einem argentinischen und in der 2. Hälfte mit einem uruguayischen Ball gespielt. Das Spiel verlief anders als erwartet, zuerst in Richtung Argentinien. Die Albiceleste führten zur Halbzeit mit 2:1. Doch am Ende gewannen die Urus mit 4:2 vor knapp 69.000 Zuschauern im Estadio Centenario. Damit war die Mannschaft Uruguay der erste Fußball-Weltmeister in der Geschichte der Fußball-Weltmeisterschaften.
Die II. Fußball-Weltmeisterschaft 1934 in Italien (Campionato Mondiale di Calcio)
Zum zweiten Mal wurde der Weltpokal vergeben. Als Gastgeber sollte einer der erfolglosen Bewerber von 1930 in Frage kommen. Der zweite FIFA-World-Cup wurde auf europäischer Bühne ausgetragen. Für die südamerikanischen Mannschaften Argentinien und Brasilien sollte das Turnier eine herbe Enttäuschung werden. Beide Teams mussten nach einer Reise von 13.000 KM und nur einem Spiel wieder die Heimreise antreten. Beide Mannschaften hatten eine Niederlage einstecken müssen. Nachdem 4 Jahre zuvor viele Länder absagten, hatte Teams aus Südamerika wie die Seleccao oder die Albiceleste nicht ihre besten Teams nach Europa geschickt. Der Titelverteidiger, Uruguay verzichtete sogar freiwillig auf eine Teilnahme. Die Squadra Azzurra war die dominierende Mannschaft während dem Turnier. In Florenz wurde bei sengender Hitze eine wahre Fußballschlacht ausgetragen. Das Spiel gegen die Spanische Mannschaft ging in die Verlängerung und endete 1:1. Elfmeterschießen gab es zur damaligen Zeit noch nicht. So wurde am nächsten Tag das Spiel wiederholt. Im Wiederholungsspiel wurde wieder einmal der legendäre Guiseppe Meazza zum Matchwinner als er den einzigen Treffer des Matches erzielte. Die Halbfinalisten waren die Teams aus Italien, Deutschland, Österreich und die Tschechoslowakei. Somit wurde die Titelvergabe eine rein europäische Angelegenheit. Die Tschechen und die Tifosi konnten sich am Ende durchsetzen. So lautete das Endspiel Italien – Tschechoslowakei. Das Finale verlief sehr statisch und beide Mannschaften waren bedacht keinen Fehler zu machen. So war es der Tschechische Spieler Puc, der zwanzig Minuten vor dem Ende das 1:0 erzielte. Ganz Italien hielt den Atem an. Wenige Minuten vor dem Ende konnte der Italo-Argentinier Orsi noch den rettenden Ausgleich erzielen. Es ging in die Verlängerung. Torgarant Meazza wurde zwischenzeitlich verletzungsbedingt behandelt. Als dieser wieder ins Spiel kam legte er kurze Zeit später Schiavo den Ball auf und jener versenkte den Ball im Netz. Somit stand es 2:1 und Italien wurde verdient Weltmeister. Somit blieb der Weltmeistertitel auf europäischen Boden. Die Squadra Azzurra hatte sich völlig verdient den Weltmeister-Titel 1934 geholt.
III. Fußball-Weltmeisterschaft 1938 in Frankreich (Coupe du Monde 1938)
Während der dritten Fußball-Großveranstaltung zogen bereits die dunklen Wolken des Zweiten Weltkrieges herauf. Das Turnier wurde zur Bühne der Politik und so verzichteten viele Nationen auf eine Teilnahme. Österreich zum Beispiel war Teil der Groß-Deutschen Mannschaft. Die NSDAP-Parteiführung setzte sich gegen den Willen von Reichstrainer Sepp Herberger durch. Deutschland und Österreich galten als Topfavoriten, sie waren beim letzten Turnier 3. und 4. geworden. Zur 3. Auflage der Fußball WM nahmen 15 Mannschaften teil. In Spanien herrschte Bürgerkrieg, so konnten sie kein Team entsenden. Zum ersten Mal in der Geschichte waren der Gastgeber und Titelverteidiger automatisch qualifiziert. Die Südamerikaner boykottierten den Wettbewerb, da sie der Meinung waren, Argentinien steht die Ausrichtung des Turnier´s zu, weil zuletzt mit Italien der alte Kontinent die WM ausgerichtet hatte. Brasilien nahm die Reise trotzdem auf sich. Die Mannschaft zauberte wie kein anderes Team und schlug Polen in einem sensationellen Spiel mit 6:5 nach Verlängerung. Die anschließende Viertefinalbegegnung gegen die Tschechoslowaken endete in einer wüsten Rauferei, bei der fünf Spieler verletzt und drei vom Platz gestellt wurden. Zwei hatten sogar Knochenbrüche davon getragen. Der Titelverteidiger Italien konnte seine Spiele gegen Norwegen (2:1 n. V.) und gegen Frankreich (3:1) souverän gewinnen. Somit standen die Halbfinalbegegnungen fest. Ungarn – Schweden und Italien – Brasilien. Viele hielten das Spiel der Italiener gegen die Zauberer vom Zuckerhut als das vorweg genommene Endspiel. Die Tifosi und die Elf aus Ungarn konnten sich durchsetzen und standen im Finale.
Im Finale bestimmten die Italiener klar mit Ihren Superstars Meazza und Ferrari das Spielgeschehen. Es war eine einseitige Begegnung die von der Squadra Azzurra mit 4:2 klar gewonnen wurde. Erstmalig in der Geschichte der Fußball-Weltmeisterschaften konnte ein Titel verteidigt werden. Guiseppe Meazza wurde als Dank für seine legendären Leistungen das Mailänder San-Siro Stadion nach ihm benannt.
Pause während dem 2. Weltkrieg
In der Zeit von 1938 bis ins Jahr 1950 wurde keine Fußball-Weltmeisterschaften veranstaltet. Der Weltfußball war eine Geisel des Krieges geworden. Die Italiener konnten ihre so talentierte Generation nicht mit einem weiteren Titelgewinn krönen. Vieles sollte nach dem Krieg anders werden. Spielweise, Taktik und auch technische Hilfsmittel wurden langsam immer wichtiger für die Massensportart.
Die IV. Fußball-Weltmeisterschaft 1950 in Brasilien (IV Campeonato Mundial de Futbol – Taca Jules Rimet)
Die erste Vergabe der Jules-Rimet-Trophäe nach dem Krieg sollte zur Farce werden. Einige Teams die sich qualifizierten sagten ab und andere Teams die die Qualifikation nicht schafften wurden eingeladen. Das Indische Team zog zurück, als man ihnen verbot, barfuß anzutreten. So kam es, dass nur 13 Teams teilnahmen. Auf einem FIFA-Kongress 1946 in Luxemburg wurde beschlossen, dass der Brasilianische Fußballverband die WM 1950 ausrichten sollte. Es sollte eine Art Belohnung darstellen, nachdem das Brasilianische Team 1938 mit ihrer Art Fußball zu spielen, die Weltöffentlichkeit so beeindruckt hatte. Mit dem Maracano-Stadion in Rio hatte man das bis dahin größte Fußball-Stadion in der Geschichte gehabt. Es fasste bis zu 185.000 Zuschauern. Der DFB war zu dieser Zeit noch nicht wieder in FIFA aufgenommen worden und die Fußballer aus Deutschland und Österreich konnten somit nicht teilnehmen.
Während dem Turnier gab es die Sensation schlechthin. Die US-Amerikaner schlugen die Favorisierten Engländer mit 0:1. Englische Zeitungen druckten 10:1 in ihren Blättern ab, da sie die telegraphisch übermittelten Ergebnisse für Irrtümer hielten. Der Spielmodus sah eine Finalrunde der 4 Gruppenersten der Vorrunde vor. Es waren die Teams Schweden und Spanien aus Europa. Sowie Gastgeber Brasilien und Ex-Weltmeister Uruguay. Europa – Südamerika lautete das Motto. Die Urus und die Seleccao ließen den europäischen Vertretern keine Chance und so hieß das de facto Endspiel, Uruguay – Brasilien. Das entscheidende Spiel fand vor 200.000 Zuschauern im völlig überfüllten Maracanaco statt. Die Seleccao ging zuerst mit 1:0 in Führung. In der Mitte der zweiten Hälfte konnten die Urus ausgleichen. Kurz vor Schluss gelang ihnen dann noch der 2:1 Siegtreffer. Somit war Uruguay zum zweiten Mal Titelträger der Jules-Rimet-Trophäe. Jene war während der Kriegszeit vom Vize-Präsidenten der FIFA, Dr. Ottorino Barassi, in einem Schuhkarton unter seinem Bett versteckt worden.
Die Pokalübergabe nahm der FIFA-Präsident Rimet in den Katakomben des Stadion vor. Er hatte Angst vor Ausschreitungen der über 200.000 Zuschauern. Brasilien hatte „seinen“ Pokal verloren und ein ganzes Land verfiel in Trauer.
Für den Fußball begann eine neue Ära…
Die V. Fußball-Weltmeisterschaft 1954 in der Schweiz („Das Wunder von Bern“)
Vier Jahre nach dem Fußballfest am Zuckerhut, begaben sich die Teilnehmer wieder auf europäischen Boden, diesmal in die Schweiz. Es sollte das erste weltumspannende Fußball-Turnier werden. Insgesamt nahmen 16 Mannschaften teil. Erstmalig waren Asiatische, Afrikanische, Süd- und Nordamerikanische sowie Europäische Mannschaften, zur Qualifikation angetreten. In nur 26 Spielen wurde ein neuer Rekord aufgestellt, was die Treffer pro Spiel betraf. Durchschnittlich fielen 5,38 Tore pro Spiel - bis heute Rekord bei Fußball-Weltmeisterschaften. Top Favoriten waren die Ungarn, die seit Mai 1950 ungeschlagen waren (27 Siege und 4 Unentschieden). Zwei Jahre zuvor konnten sie die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen gewinnen. Die Ungarn waren auch die einzige Mannschaft die kein Quali-Spiel machen musste, da der Gegner Polen den Rückzug vom Turnier einreichte. Die „magischen Magyaren“ drückten der WM ihren Stempel auf. In der Vorrunde gewannen sie ohne Probleme gegen Deutschland (3:8, die deutsche Elf spielte mit 2. Garnitur) und Süd-Korea (9:0). Im Viertelfinale schlug Ungarn die Brasilianer mit 4:2. Das Spiel verlief so hitzig, dass sich Funktionäre und Spieler beider Mannschaften nach Abpfiff in den Umkleidekabinen prügelten.
Überraschungsteams waren die Mannschaften der Schweiz und Österreich. Die Österreicher warfen Italien in der Vorrunde aus dem Turnier. Danach kam es zu der Begegnung Schweiz – Österreich. Diese endete 7:5 für die Eidgenossen. Das Endresultat ist bis heute Rekord in der Anzahl geschossener Tore in einem WM-Endrunden Spiel.
Die größte Überraschung sollte es aber erst am 4. Juli 1954 im Wankdorf-Stadtion in Bern geben. Die favorisierten Ungarn spielten gegen die von Sepp Herberger trainierte Mannschaft aus Deutschland. In der Vorrunde ließ Herberger bewusst eine 2. Mannschaft gegen die Ungarn antreten um bei einem Weiterkommen in das Finale, den einen oder anderen unbekannten Spieler aus dem Hut zu zaubern. Die Superstars ihrer Zeit, Fernec Puskas, Jozsef Boszik und Sandor Kocsis unterschätzten die Deutschen im Vorfeld. An jenem Tag, sollte es aber „Fritz-Walter-Wetter“ geben, es regnete. Der Zeugwart der deutschen Elf, Addi Deisler, hatte aber für solche Witterungsbedingungen eine Geheimwaffe parat. Erstmalig wurden Fußballschuhe mit Schraubstollen zum Einsatz gebracht. Somit hatten die deutschen einen besseren Halt während der regnerischen 2. Hälfte des Spieles. Die Zuschauer rechneten mit einem weiteren Zauberauftritt der Ungarn, nachdem diese bereits nach acht Minuten mit 0:2 führte. Dann Entstand der Mythos deutscher Mannschaften, niemals ein Spiel verloren zu geben. Die Deutschen drehten das Spiel und glichen aus. Nach Anpfiff der zweiten Hälfte rannten die ungarischen Spieler immer wieder auf das deutsche Tor an. In der 83. Knallte ein Schuss der ungarischen Mannschaft gegen den Pfosten der Deutschen. Gehalten! Der Konter wurde schnell über rechts ausgeführt, der Ball landetet in dem Rücken der Abwehr bei Rahn. Rahn schoss aus dem Hintergrund, Groscis hechtete sich und rutschte dabei aus. Tooor!!!
84. Minute: Deutschland war 3:2 in Führung und verteidigte diese bis zum Schluss. Die noch junge WM-Historie hatte ihre erste Sensation. Das Wunder von Bern zählt bis heute zu den größten Überraschungssiegen in der Fußball-Geschichte. Die neu gegründete BRD hatte somit bei ihrer ersten Teilnahme den Weltmeistertitel errungen. Kapitän Fritz Walter und seine Kameraden gaben einem ganzen Land wieder Hoffnung auf eine erfolgreiche Gestaltung des Wiederaufbaus.
Die VI. Fußball-Weltmeisterschaft 1958 in Schweden (WM fotboll, Sverign Juni 1958)
Das Weltturnier wurde 2 Jahre zuvor von einem Trauerfall überschattet. Der Franzose und Namensgeber der WM-Trophäe, Jules Rimet war am 16. Oktober 1956 in Paris verstorben.
Zum ersten Mal in der Geschichte wurde eine Fußball-Weltmeisterschaft weltweit im Fernsehen oder Radio übertragen. Die Teilnehmerzahl erreichte 55 Mannschaften. Einmalig war auch, dass sich alle vier Verbände der englischen Inseln qualifizierten (England, Wales, Schottland und Nordirland). Das eigentliche Highlight war der französische Wundersturm um Just Fontaine. Jener erzielte im Turnierverlauf 13 Treffer, was bis heute Rekord bei einer WM-Endrunde ist. Rechts eine Silbermünze, die den Sieger von 1958 ehrt. "Champion of Football Brazil"
Nach 1950 und 1954 waren die Brasilianer um den 17 jährigen Pele der große Favorit. Titelverteidiger Deutschland trat immerhin noch mit 6 Weltmeistern von 1954 an, aber ein Großteil der 54er Mannschaft war nicht mehr dabei. Die Seleccao traf im Viertelfinale auf Wales. Das Spiel verlief eher schleppend, bis Pelé sein erstes Tor bei einer Fußball-WM schoss. Ein Star war geboren. Das Halbfinale wurde zu seiner Bühne als er persönlich das französische Team mit 3 Toren zerlegte (Frankreich – Brasilien 2:5). Die deutsche Elf traf auf den Gastgeber Schweden. Dieses Spiel ging als die Schlacht von Göteborg in die Fußball Geschichte ein. Angeheizt durch Medien und Fans der jeweiligen Länder kam es nach dem Spiel zu fremdenfeindlichen Übergriffen in den jeweiligen Staaten. Schweden schlug Deutschland mit 3:1 und war somit der Endspielgegner der Brasilianer.
Das Endspiel sollte eine einseitige Begegnung der Legionäre aus Schweden gegen die Zauberer vom Zuckerhut werden. Pelé und sein Team deklassierten die Skandinavier mit 2:5. Pelé traf 2 mal im Endspiel und wurde (der) einer der größten Fußballspieler aller Zeiten. Die Brasilianer waren damit das erste Mal Fußball-Weltmeister geworden.
Die VII. Fußball-Weltmeisterschaft 1962 in Chile (Campeonato Mundial de Futbol Chile 1962)
Nachdem die letzten beiden Turniere auf dem alten Kontinent ausgetragen wurden, sollte dieses mal wieder Südamerika an der Reihe sein. Argentinien und Chile bewarben sich. Überraschend bekam die Anden-Mannschaft Chile den Zuschlag für die Veranstaltung. Im Nachhinein sollte es sich als Irrtum herausstellen. Das Land hatte viele Mängel in Stadien, Zugangsstraßen oder auch die Fassungsvermögen der Stadien. 1960 wurde Chile zudem noch von einem Erdbeben heimgesucht.
Viele Erst-Runden Begegnungen waren von überhartem Spiel gezeichnet. Das Spiel sollte physischer werden. Der Fußball veränderte sich wieder einmal.
Der amtierende Weltmeister Brasilien kam langsam in Fahrt. Pelé verletzte sich zudem im ersten Spiel gegen Jugoslawien und konnte bei den weiteren Auftritten seiner Mannschaft nicht mehr mitwirken. Garrincha wurde sein Vertreter und er machte Pelé fast vergessen. Jener hatte links ein O-Bein. Das rechte war ein X-Bein, zudem war das linke 6 Zentimeter länger. Er nutzte den ungewöhnlichen Vorteil und narrte während diesem Turniers seine Gegenspieler mit einem ungewöhnlichen Trick nach dem anderen. Die Seleccao erreichte ohne Probleme das Halbfinale. Man traf auf Gastgeber Chile, die zuvor die UDSSR 2:1 sensationell besiegt hatten. In diesem Spiel sollte es aber keinen Überraschungssieg geben und so qualifizierte sich Brasilien wieder für das Endspiel einer Fußball-Weltmeisterschaft (4:2 für Brasilien). Gegner war die Elf der Tschechoslowakei. Beide Teams trafen bereits in der Vorrunde aufeinander. Damals schafften die Tschechen noch ein 0:0 Unentschieden. Zur Überraschung aller gingen die Tschechen in diesem Spiel in Führung. Aber schon 2 Minuten später glichen die Brasilianer aus. Zwei weitere Treffer für die Zauberer vom Zuckerhut machten das Endspiel zu einer klaren Angelegenheit. Das Spiel endete 3:1 für Brasilien. Die Seleccao verteidigte damit ihren Titel von 1958 und war damit zum 2. Male Fußball-Weltmeister. Das Team befand sich aber im Umbruch. Sieben Spieler waren bereits über dreißig Jahre alt, beim 2. Titelgewinn.
Damit war Brasilien, Italien und Uruguay bisherige Rekordsieger mit jeweils 2 Titeln.
Die VIII. Fußball-Weltmeisterschaft 1966 in England („Wembley Tor“)
Auch dieses Turnier des Weltverbandes FIFA sollte wieder Rekorde brechen, was Teilnehmerzahl und Zuschauer anging. Im Vorfeld zogen alle 16 Afrikanischen Mannschaften ihre Teilnahmen zurück. Eine neue Regel der FIFA sah vor, dass die Gewinner der Afrika-Gruppe gegen die Gewinner der Asien-Gruppe antreten sollten, um sich für die Endrunde zu qualifizieren. Die Regel wurde kurze Zeit später wieder aufgehoben, um die Afrikanischen Mannschaften wieder zur Teilnahme zu animieren. Brasilien verlor seinen Glanz, und musste Niederlagen gegen Portugal und Ungarn hinnehmen. Somit war die Sensation perfekt und der amtierende Weltmeister um Pelé schied bereits in der Vorrunde aus. Pelé war wieder Opfer von harten Tacklings geworden und verletzte sich in den Spielen gegen Bulgarien und Ungarn. Favorisiert war die englische Mannschaft um ihren Kapitän und späteren Sir, Bobby Charlton. Die Engländer erreichten das Finale ohne weitere Probleme und schlugen im Halbfinale die Mannschaft aus Portugal. Eusebio, Star der Agave Mannschaft, wurde Torschützenkönig mit 9 Treffern. Unvergesslich ist sein Spiel gegen Nordkorea. Die Asiaten besiegten die Italiener und lagen auch bereits gegen die Portugiesen mit 3:0 vorne, ehe die Stunde Eusebio´s schlug. Er erzielte 4 Treffer in diesem Spiel und Portugal gewann mit 5:3.
Gegner im Finale von Wembley sollte das deutsche Team sein. Die Elf aus Deutschland hatte im Halbfinale die Sowjetunion mit 2:1 besiegt und war somit im Finale. Der Glanz der deutschen Mannschaft war vor allem einen jungen Spieler zu verdanken, Franz Beckenbauer. Der damals 20 jährige war erstmals bei einer WM-Endrunde Teilnehmer und wurde zum heimlichen Star des Turnieres. Nach der WM wurde er zum besten jungen Spieler ernannt. Hatte er doch im Verlauf des Turniers 4 Treffer erzielt. Im Finale begegneten sich somit England – Deutschland.
Experten behaupten Deutschland habe sich im Vorfeld jegliche Siegchancen selber genommen, als man Beckenbauer zum Bewacher von Bobby Charlton machte. Der „Sir“ hatte wiederum selbige Aufgabe, sodass andere die Hauptakteure werden sollten. Der Spielverlauf war hektisch und doch von attraktivem Fußball geprägt. Sobald England mit 1:0 in Führung gingen, glich die deutsche Elf aus. Dann zwölf Minuten vor dem Ende gingen die Engländer wieder in Führung, ehe die deutschen noch in der Nachspielzeit den Ausgleich erzielten. Es kam zur Verlängerung.
Die 101. Minute Geoff Hurst schoss den Ball an die Unterkante der Latte, von dort sprang er gerade nach unten auf die Torlinie. Tor oder kein Tor?
Die Engländer bedrängten den Schweizer Schiedsrichter, der gab schließlich den Treffer. 3:2 für England. In der Schlussminute der 2 Hälfte der Verlängerung erzielten die three Lions noch das 4:2.
Damit war das Mutterland des Fußballs erstmals Weltmeister im Fußball.
Es sollte auch der einzige Titel bleiben…
Die IX. Fußball-Weltmeisterschaft 1970 in Mexiko („Das Spiel des Jahrhunderts“)
Bei der 9. FIFA-WM traten einige Neuerungen in Kraft. Erstmals durfte man Spieler während des Spieles auswechseln (2 Spieler pro Mannschaft). Die FIFA hatte Bedenken wegen der großen Hitze in der die Spiele abgehalten werden sollten. Zum anderen wurden gelbe und rote Karten eingeführt, was für eine leichtere Unterscheidung im Farbfernsehen sorgte. Der Telstar war der 1. Fußball der speziell für eine Fußball-Weltmeisterschaft entwickelt wurde. Alle Spiele wurden erstmals in Farbe übertragen.
Pelé, der kurz vor der WM seinen Rücktritt erklärte, nahm doch noch teil, nachdem er seinen Rücktritt vom Rücktritt erklärte. Somit war Brasilien, England als Titelverteidiger und der Vizeweltmeister Deutschland die Favoriten. Alle drei hatte keinerlei Probleme in der Vorrunde und qualifizierten sich souverän für das Viertelfinale. Dort kam es zur Revanche des Wembley-Finales, Deutschland – England. Das Spiel schien schon entschieden als England nach 50. Minuten mit 0:2 führte. Doch der "Kaiser" selbst, sorgte für den Anschlusstreffer. "Uns Uwe" Uwe Seeler erzielte kurz vor Schluss noch den Ausgleich. Verlängerung. Die 108. Minute, der Bomber der Nation, Gerd Müller besorgte in seiner unnachahmlichen Art den 3:2 Siegtreffer. Die Revanche für das Finale von 1966.
Die deutsch Elf traf im Halbfinale auf Italien. Die andere Partie lautete Uruguay – Brasilien. Erstmals in der Geschichte der WM bestand das Halbfinale aus ehemaligen Weltmeistern. Die Seleccao hatte aber keine Problem und besiegte die Urus mit 1:3.
Italien – Deutschland ging in die Geschichte ein als das „Jahrhundert-Spiel“. Es war der 17. Juni 1970, Aztekenstadion in Mexiko-City. Die Partie endete nach 90 Minuten 1:1, es ging in die Verlängerung.
Franz Beckenbauer kugelte sich die Schulter aus, spielte aber mit einbandagiertem Arm weiter. Dort führten zuerst die Deutschen mit 1:2 ehe die Italiener ausglichen und dann mit 3:2 in Führung gingen. Dann "Müllerte" es wieder einmal und es stand 3:3. Eine Minute später in der 111. Minute gelang den Italienern schließlich der Siegtreffer. Italien stand im Finale gegen die Brasilianer.
Die Finalbegegnung Italien - Brasilien stellte sich als klare Sache für die Mannschaft vom Zuckerhut heraus. Sie ließen den Tifosi kaum eine Chance und wurden durch einen 4:1 Sieg überlegen Weltmeister. Pelé beendete seine großartige Karriere und wurde zum dritten Weltmeister. Die Jules-Rimet-Trophäe ging damit in den Besitz der Südamerikaner über, die den Titel zum dritten Mal gewannen.
Die WM 1970 zählt bis heute zu den fußballerisch stärksten WM Turnieren die gespielt worden sind.
Der Coupé Jules Rimet wird gegen den FIFA World Cup getauscht
Die Jules Rimet Trophäe hat hingegen ein trauriges Schicksal ereilt. Nachdem die Brasilianer ihn 1970 behalten durften, wurde er am 19. Dezember 1983 aus einer Verbandsvitrine gestohlen. Die Polizei konnte bei ihren Ermittlungen herausfinden, dass der Wanderpokal eingeschmolzen wurde. Damit ging ein Teil der Fußball-Geschichte verloren.
Die X. Fußball-Weltmeisterschaft 1974 in Deutschland
Die zehnte Fußball-Großveranstaltung hatte mehrere Neuerungen parat. Alle Spiele wurden live im Fernsehen in Farbe übertragen. Viele Gedenkmünzen wurden zu dieser Veranstaltung geprägt. Ein Logo und Maskottchen wurden ausgegeben.
Die Jules-Rimet Trophäe wurde durch den FIFA World Cup ersetzt. Entworfen wurde der neue Pokal vom Italiener Silvio Gazzaniga. Er ist 6,2 Kg schwer, davon sind 4,9 Kg aus 18 karätigem Gold. Der Sockel besteht aus 2 Teilen Malachit und bietet Platz für die Namen der Gewinner.
Dieses Turnier gilt als Beginn des „totalen Angriffsfußballs“, mit seinem offensiven Spielstil. Die Niederländer und die deutsch Elf galten nach der Vorrunde als Favoriten. Die deutsche Elf musste als Zweiter in die weit leichtere Zwischenrunde. Zu verdanken hatte man das der DDR und ihrem Spieler Jürgen Sparwasser. Er erzielte den 1:0 Siegtreffer am 22. Juni 1974 in Hamburg. Man hätte als Gruppensieger in der schwereren Zwischenrunde mit den Mannschaften aus den Niederlanden, Brasilien und Argentinien um den Einzug ins Finale kämpfen müssen. So blieb der leichtere Gang gegen die Polen, Jugoslawien und den Schweden. Die Begegnung gegen Polen wird bis heute als die Wasserschlacht von Frankfurt bezeichnet. Die Begegnung entschied wer ins Finale kommen sollte. Kurz vor Spielbeginn hatte ein Wolkenbruch das Spielfeld förmlich überflutet. Mit 30 minütiger Verspätung und beherztem Einsatz von Feuerwehr und Ordnern, konnte das Spiel noch angepfiffen werden.
Deutschland siegte durch ein Tor von Gerd Müller mit 1:0 und stand somit im Finale im eigenen Land. Gegner sollte das Team von Renus Michel sein. Die Niederländische Mannschaft um Kapitän Johann Cruyff fertigte in der Zwischenrunde die Mitfavoriten Argentinien und Brasilien ab. Die Holländer spielten im 3-4-3 was zur damaliger Zeit eine Seltenheit war. Die Offensiv-Ausrichtung kam vor allem den schnellen Außenstürmern zu gute.
Die Finalbegegnung Deutschland - Niederlande fand am 7. Juli 1974 in München statt. Man ging von einem Sieg der Holländer aus. Diese sollten auch in der 2 Minute bereits durch einen Foulelfmeter in Führung gehen, ehe Paul Breitner in der 25. Minute per Strafstoß ausglich. Durch das geschickten Einsatz seines Körpers brachte Gerd Müller (Bomber der Nation) Deutschland in der 43. Minute in Führung. Die Holländer versuchten alles und liefen die nächsten 45 Minuten immer wieder gegen das deutsche Tor an. Doch der überragende Sepp Maier "hielt" den Titel fest. Deutschland war zum zweiten Mal nach 1954 Weltmeister und bekam als erste Mannschaft überhaupt den FIFA-World Cup. Franz Beckenbauer empfing den Pokal und ein ganzes Land war im Freudentaumel. Gerd Müller war zu diesem Zeitpunkt mit 14 Toren in 2 WM-Endrunden alleiniger Rekordhalter. Dieser Rekord sollte bis ins neue Jahrtausend Bestand haben.
Die XI. Fußball-Weltmeisterschaft 1978 in Argentinien („Schmach von Cordoba“)
Im Vorfeld dieser Veranstaltung geriet der Fußball aufgrund der massiven Menschenrechtsverletzungen des totalitären Regimes von General Videla (Argentinien), in den Hintergrund. Einige Mannschaften erwogen einen Verzicht der Teilnahme. Große Persönlichkeiten wie Johann Cruyff und Franz Beckenbauer waren aus politischen oder verbandstechnischen Gründen nicht dabei.
Alle Favoriten auf den Titel machten hatten keinerlei Probleme mit ihren Gegnern. Die Holländer besiegten in der Zwischenrunde die Teams Österreich (5:1) und Italien (2:1). Gegen die deutsche Elf reichte den Holländern ein Unentschieden was damit die Endspielteilnahme bedeutete. Das Team von Helmut Schön und Kapitän Berti Vogts unterlag den Österreichern um Spielmacher Krankl mit 3:2. Die Schmach von Cordoba war geboren. Legendär ist der Radio-Kommentar von Edi Finger Sen. als dieser den Satz prägte: „Krankl schießt ein – Toooooooooor! I werd narrisch!“
In der anderen Zwischenrunde kam es zum Südamerika Klassiker Argentinien – Brasilien (0:0). Pasarella und seine Teamkollegen setzten sich im letzten Gruppenspiel gegen Peru mit 6:0 durch, was damit die Qualifikation für das Endspiel gegen Holland bedeutete. Die Gauchos aus Südamerika waren nun das zweite Mal im Finale der FIFA-WM nach 1930. Es wurde Zeit Geschichte zu schreiben.
Vorteil der Südamerika Mannschaft war das Teamgefühl und die Geschlossenheit im Team. Der Sieggarant war jedoch Mario Kempes, der im Verlauf des Turniers sechs Tore erzielte, somit Torschützenkönig war. Die Männer von Cesare Menotti besiegten die Holländer mit 3:1 n. Verlängerung. 30 Jahre nach der ersten Endspielteilnahme gewannen die Albiceleste erstmals den Titel des Fußball-Weltmeisters.
Die XII. Fußball-Weltmeisterschaft in Spanien 1982 („Der Nichtangriffspakt von Gijon“)
Spanien hatte solange Zeit wie kein anderer Gastgeber sich auf eine Fußball-Weltmeisterschaft vorzubereiten. Erstmals starteten bei diesem Turnier auch 24 Mannschaften, nicht 16 wie bei der 11. FIFA Fußballweltmeisterschaft. Titelverteidiger Argentinien war fix qualifiziert, genauso wie Spanien selbst.
Eine Überraschung gab es im Vorfeld als sich Vize-Weltmeister Niederlande nicht für den Wettbewerb qualifizieren konnten. Sie scheiterten an der französischen Mannschaft und Ihren Superstar Michel Platini.
Die Favoriten in diesem Turnier hatten anfangs alle Probleme. Die Deutsch Elf verlor zum Auftakt gleich gegen die unbekannte Mannschaft aus Algerien (1:2). Fußballgroßmächte wie Brasilien und England schieden durch schwache Auftritte in der Finalrunde aus. Die Italiener galten im Vorfeld der Veranstaltung als Geheimfavorit, hatten aber in der Vorrunde kleinerer Probleme, da ihr Stürmerstar, Paolo Rossi, erst in der entscheidenden Finalrunde zu alter Stärke zurück fand. Gegen Brasilien platzte der Knoten, als er mit 3 Toren den Gegner alleine ausschaltete (3:2 für Italien).
Die Österreichische und Deutsche Mannschaft, sorgten für einen Skandal, als ihre Begegnung stattfand. Der Deutschen Elf reichte ein 1:0 zum sicheren Weiterkommen, die Österreicher kamen auch mit einer 0:1 Niederlage in die Finalrunde. Das Spiel der algerischen Mannschaft hatte schon stattgefunden, so wussten beide Teams um den Nutzen dieses Ergebnisses. Das frühe Tor durch Horst Hrubesch in der 10. Minute, veranlasste beide Teams, 80 Minuten lang den Ball ohne wirklich Gefahr für den anderen hin und her zu schieben. Damit war Algerien mit zwei Siegen und 4 Punkten ausgeschieden. Die FIFA zog ihre Konsequenzen aus diesem Spiel und lies nach diesem Turnier die Regel aufstellen das alle letzten Vorrundenspiele gleichzeitig ausgetragen werden.
Die Halbfinalisten sollten die Länder Italien, Deutschland, Frankreich und Polen sein. Die Tifosi (Italien) hatten mit der Polnischen Mannschaft eine lösbare Aufgabe und sicherten sich mit einem 2:0 das Vorstoßen ins Finale des FIFA-World Cup 1982. Beide Tore erzielte natürlich Paolo Rossi. Dieser wurde auch Torschützenkönig der WM mit 6 Treffern. Auf den zweiten Platz kam K.H.-Rummenigge mit 5 Treffern. Die Halbfinal Begegnung Deutschland – Frankreich haben viele von uns noch in Erinnerung, wegen dem brutalen Foul von Torhüter Toni Schumacher an den Franzosen Battiston. Es war die 60. Minute als Schumacher beim Herauslaufen den Franzosen mit einem Kung-Fu-Tritt bewusstlos trat. Der verlor einige Zähne und musste ausgewechselt werden. Der eigentliche Skandal war das Verhalten des Torhüters. Er zeigte keinerlei Reue und so wurde die Stimmung nach dem Spiel nochmals durch seine Interviews angeheizt. Das Spiel selbst, wurde zu einem Klassiker der Fußball-Geschichte, in der Deutschland dank des Elfmeterschießen wieder einmal der glückliche Sieger war. Während der regulären Spielzeit stand es 1:1, es ging in die Verlängerung. Gleich nach Wiederanpfiff führten die Franzosen schnell mit 1:3, ehe die deutschen wieder einmal ein Spiel drehten und in der zweiten Hälfte in nur 15 Minuten noch den Ausgleich schafften. Elfmeterschießen sollte den Sieger ermitteln.
Schumacher hält zwei Elfmeter und die deutsche Elf stand somit nach dem 4:5, im Finale gegen die Squadra Azzurri. Im Finale gewannen die Italiener ohne große Mühe mit 3:1. Dino Zoff, der Kapitän, nahm schließlich den WM-Pokal in Empfang. Damit waren die Tifosi das 3. mal Sieger des internationalen Fußball-Wettbewerbes und zogen mit Brasilien (1958, 1962 und 1970) gleich.
Die XIII. Fußball-Weltmeisterschaft 1986 in Mexiko („Die Hand Gottes“ und das „Jahrhundert-Tor“)
Eigentlicher Gastgeber der 13. FIFA-WM sollte Kolumbien sein. Da aber beim letzten Turnier die Teilnehmerzahl auf 24 Teams erhöht wurde, gab man die 13. WM an Mexiko ab. Die Mexikaner waren erprobt (WM 1970) und hatten die nötigen Stadien, wie man auf der Silber-Gedenkmünze erkennen kann. Auch ein Erdbeben im Vorfeld konnte die Vorbereitungen im Land nicht aufhalten.
Damit war Mexiko das erste Land, welches zum zweiten Male Gastgeber einer Fußball-WM war. Wie man auf der Azteken-Fußballmünze sehen kann, hatte das Land eine enge Verbundenheit mit dem Sport.
Diese WM brachte wieder eine Änderung des Spiel-Systems, da man bereits nach der Vorrunde mit den KO-Begegnungen anfing. So kam es bereits in der zweiten Runde zum Aufeinandertreffen zweier Favoriten Frankreich – Italien. Die Italiener hatten nicht mehr den Esprit wie bei ihrem Titelgewinn vor vier Jahren und so hatten die spielerisch starken Franzosen keinerlei Probleme und schalteten den Titelverteidiger aus. Wie schon 1982 gewannen die Franzosen durch ihre schöne Spielweise viele Fans, sollten aber später im Halbfinale wieder an den Deutschen scheitern.
Die eigentliche Sensation des Turnieres war aber ein einzelner Spieler: Diego Armando Maradona betrat die Weltbühne des Fußballs. Argentinien hatte nicht zu den Favoriten gezählt, da die Spielweise eigentlich sehr unaufregend war. Den Unterschied machte der kleine Zauberer aus. Maradona erzielte im Laufe des Turniers 5 Treffer und bereitete einige vor, was ihn selbstverständlich zum besten Spieler des Turniers machte. Seine Tore im Viertelfinale gegen England sind heute noch Teil der Fußball-Geschichte. „Ein bisschen die Hand Gottes und ein wenig Maradona“, war seine Aussage als man ihn nach dem Spiel zu der Situation fragte. Beim Herauslaufen hatte sich Torwart Shilton (England) verschätzt. Er und Maradona sprangen hoch, eine kurze Handbewegung des Argentiniers und der Ball zappelte im Netz.
„Das Jahrhundert-Tor“ wurde kurz nach der Jahrtausendwende von der FIFA selbst, zum schönsten Tor, der WM-Geschichte gekrönt. Maradona hatte in seiner unvergessenen Art sieben Gegenspieler wie Slalom-Stangen stehen lassen und krönte seine Leistung mit einem Tor als Abschluss. Noch heute wird dieses Tor bei jeder WM in den Medien gezeigt.
Somit kam es im Finale der WM 1986 zur Begegnung Argentinien – Deutschland. Ausgetragen wurde das Endspiel im Aztekenstadion. Die deutsche Elf, spielte frischer als vier Jahre zuvor, was dem Wechsel zu Teamchef Franz Beckenbauer zu verdanken war.
Es reichte dennoch nicht gegen die Gauchos. Maradona war unter ständiger Bewachung des deutschen Spielmacher Matthäus, sodass die Deutschen ihr offensiv-Spiel nicht ausführen konnten. Der Sieg Argentiniens (3:2 im Finale gegen Deutschland) bei dieser WM war unerwartet. Maradona hatte die Trophäe im Alleingang gewonnen. Der Fußball hatte eine neue Lichtgestalt.
Die XIV. Fußball-Weltmeisterschaft 1990 in Italien
Es ging wieder mal um die begehrte Trophäe (auf der Sportmünze, 1000 L, San Marino, WM-Pokal, zu sehen) der FIFA.
Dieses Turnier sollte aber als das schlechteste Turnier aller Zeiten in die Geschichte eingehen. Viele wichtige Spiele mussten im Elfmeterschießen entschieden werden. Die zwölf Austragungsorte finden sich auf einigen Silber-Gedenkmünzen wieder. Wie auf mehreren Münzen dargestellt standen die Torhüter häufig im Fokus. Die Teilnehmerzahl ging gegenüber der letzten Fußball-WM etwas zurück (WM 1986 121 Teilnehmer, WM 1990 112). Einige Topmannschaften wie Frankreich oder Portugal konnten sich gar nicht qualifizieren.
Es waren vielmehr Einzelspieler die von sich reden machten. Der Kameruner Rogar Milla zum Beispiel. Er ist mit seinen 38 Jahren immer noch einer der ältesten Spieler die jemals an einer WM-Endrunde teilnahmen. Oder auch der italienische Stürmer Schillaci. Jener hatte im Vorfeld noch kein Spiel für die Squadra Azurra gemacht. Die Premiere folgte im Turnier und er wurde überraschend Torschützenkönig der WM mit 6 Toren.
Es sollte ein sehr unfaires Turnier mit vielen Gelben und rote Karten werden.
Lediglich Deutschland mit Kapitän Matthäus und seinem Teamchef Beckenbauer sorgen für ein wenig Glanz. Der Kaiser hatte sein Team perfekt eingestellt, sodass kein Gegner im Verlauf des Turnieres eine Gefahr darstellen sollte. Der Titelverteidiger (Argentinien) mit seinen Superstar Maradona, konnte nicht mehr an den Erfolg von 1986 anknüpfen. Viele Argentinier waren zu langsam geworden, was sich auch in der unfairen Spielweise (22 gelbe, 1 rot-gelbe und 2 rote Karten) zeigte. Einzig der Torhüter Goycochea, der als Elfmetertöter bekannt wurde, war in Topverfassung. Jener war eigentlich nur die Nummer zwei hinter dem Stammtorhüter Pumpido.
Die deutsch Elf war ein verdienter Weltmeister. Die vom „Kaiser“ trainierte Mannschaft, schaltete auf den Weg in das Finale, alle Favoriten aus. Darunter war das Spiel gegen die Niederlande. Diese Begegnung bleibt allen in Erinnerung, weil sich der Holländer Gullit und der Deutsche Völler bespuckten. Beide wurden des Platzes verwiesen. Die Deutschen gewannen die Begegnung mit 2:1. Im Vorfeld bezwang man die Mannschaften Jugoslawien (4:1), Tschechoslowakei (1:0) und die Mannschaft der three Lions (England) im Halbfinale (4:3 im Elfern).
Im Finale standen sich also wieder die gleichen Mannschaften gegenüber, wie vier Jahre zuvor. Argentinien – Deutschland, ist das einzige Endspiel, das bis dato zweimal in der Geschichte hintereinander ausgetragen wurde. Dieses Mal waren die Deutschen vorbereitet. Maradona hatte keine Möglichkeit seinen Bewacher, (Guido „Diego“ Buchwald) abzuschütteln. Die Deutschen hatten die Kontrolle und spielten sich immer wieder Möglichkeiten heraus. Es dauerte bis zur 82. Minute ehe Andi Brehme per Strafstoß, das entscheidende 1:0 für Deutschland erzielte. Damit waren die Deutschen das dritte Mal Sieger der Fußball-Weltmeisterschaften. Somit gehörte nun auch Deutschland, zu dem Kreis der erlauchten, die den Titel drei Mal gewannen (Brasilien, Italien).
Beckenbauer, hatte damit den Titel als Spieler, sowie als Teamchef gewonnen. Ein bis zu diesen Zeitpunkt in der Geschichte des Fußballs einmaliges Ereignis. Zu sehen sind die Sieger bei Ihrer Ehrenrunde durch das Stadion mit dem Pokal auf der Fußballmünze, 500 Lire, San Marion, 1990.
Die XV. Fußball-Weltmeisterschaft 1994 in den USA
Es sollte ein WM mit vielen Überraschungen und Superlativen werden. Es kamen noch nie so viel Zuschauer in die Stadien, wie bei dieser WM (3.587.538 Zuschauer). Auch das Teilnehmerfeld hatte mit 147 Ländern einen Rekord bedeutet. Auch anlässlich dieser Großveranstaltung wurde einige Silbermünzen herausgebracht.
Aber auch negative Ereignisse überschatteten für kurze Zeit die Veranstaltung. Der argentinische Altmeister, Maradona, wurde positiv auf die Einnahme von Drogen getestet und wurde nach dem Vorrundenspiel gegen Griechenland vom weiteren Turnierverlauf ausgeschlossen. Beim Titelverteidiger Deutschland, hatte es interne Probleme mit einem Spieler (Effenberg) gegeben. „Der Tiger“ (Effenberg), hatte den Fans, in aller Öffentlichkeit den Mittelfinger gezeigt und wurde daraufhin sofort vom neuen Trainer Berti Vogts, nach Hause geschickt.
Das Team von Deutschland bestand zum Großteil noch aus den WM-Helden von 1990, diese konnten aber nicht mehr an ihr erfolgreiches Spiel anknüpfen. Im Viertelfinale war gegen die Überraschungsmannschaft Bulgarien (1:2) Schluss. Die Bulgaren waren mit sieben anderen europäischen Mannschaften ins Viertelfinale eingezogen. Einzig Brasilien, war als nicht-europäische Mannschaft in die Runde der letzten Acht vorgedrungen.
Die Seleccao war bereits im Vorfeld zum absoluten Top-Favoriten erklärt worden. Die Italiener hatten mit Roberto Baggio einen herausragenden Einzelspieler in ihren Reihen. Er sicherte Ihnen das Weiterkommen gegen das Team Nigeria im Achtelfinale. In der 89. Minute war Italien noch mit 0:1 im Rückstand, ehe Baggio in 180 Sekunden das Spiel für Italien mit 2:1 drehte.
Brasilien – Niederlande war vermutlich das beste Spiel dieser WM (Viertelfinalbegegnung). Nachdem die Zauberer vom Zuckerhut bereits mit 2:0 geführt hatten, wurde es nochmal eng, als die Holländer zwischenzeitlich ausglichen. Doch das Duo Romario und Bebeto im Sturm der Brasilianer konnte nicht aufgehalten werden, Brasilien siegte mit 3:2. Im Halbfinale war Schluss für Bulgarien und ihren Ausnahmekönner, Hristo Stoichkov. Sie unterlagen Italien mit 2:1. Brasilien erledigte seine Pflichtaufgabe (0:1 gegen Schweden, Tor Romario) und war Endspielgegner der Tifosi.
Die Begegnung Italien – Brasilien, war das erste Endspiel in der Geschichte der FIFA-WM, welches im Elfmeterschießen entschieden wurde. Die Partie wurde zum Alptraum für den Italienischen Stürmerstar Roberto Baggio. Brasilien führe mit 3:2 im Elfmetern, ehe Baggio als letzter Schütze der Tifosi antreten sollte. Er lief an, geriet in Rücklage, der Ball flog weit über das Tor….
Brasilien war wieder alleiniger Rekord-Weltmeister im Fußball. Die Seleccao hatte den Titel damit zum vierten Mal gewonnen (1958, 1962, 1970 und 1994).
Die XVI. Fußball-Weltmeisterschaft 1998 in Frankreich
Zum zweiten Mal nach 1934 war Frankreich Gastgeber einer FIFA-WM. Die Silber-Gedenkmünzen zu diesem FIFA-World-Cup sollen an die Veranstaltung erinnern. Eine Neuerung war die Aufstockung der Teilnehmerzahl von 24 auf 32 Mannschaften. Damit wollte der Weltverband garantieren, dass alle 5 Kontinente vertreten sind. Zum Gedenken an die Teilnehmer, wurde einige Fußballmünzen in Silber herausgebracht.
Die Favoriten des Turniers waren der Gastgeber Frankreich und Titelverteidiger Brasilien. Der Europameister von 1996, Deutschland, schied früh gegen die Überraschungsmannschaft von Kroatien aus. Jene hatten mit Davor Suker einen eiskalten Vollstrecker im Sturm. Jener Sukur wurde auch mit 6 Treffern der Torschützenkönig der WM 98. Die Seleccao hat mit ihren jungen Stürmerstar Ronaldo einen hervorragenden Ersatz für Romario und Bebeto gefunden. Die Les Bleus (Frankreich) zählten mit Zidane, Djorkjaeff und vielen anderen Spielern zu den technisch versiertesten Teams. Im Sturm hatte man mit Thierry Henry einen nervenstarken Stürmer gefunden.
Nach einer makellosen Vorrunde und dem Sieg im Achtelfinale, trafen die Franzosen in der Runde der letzten acht auf Italien. Die Partie musste durch Elfmeterschießen entschieden werden. Der Gastgeber hatte das Glück auf seiner Seite, nachdem der letzte Schütze der Tifosi, Luigi Di Biagio nur den Querbalken traf. Damit war der Vize-Weltmeister von 1994 (Italien), wieder im Elfern gescheitert. Die Les Bleus hingegen trafen im Halbfinale auf Kroatien. Nachdem sie in der 46. Minute in Rückstand gerieten, glich Abwehrhühne Lilian Thuram aus. Der Siegtreffer in der 70. Minute wurde ebenfalls von Thuram erzielt. Die französische Mannschaft stand im Finale im eigenen Land. Gegner waren die Zauberer vom Zuckerhut. Die Seleccao hatte sich im Verlauf des Wettbewerbes sehr schwer getan, da ihr Superstar Ronaldo verletzt in das Turnier ging. Viele Experten vermuten, dass nur der Druck in der Öffentlichkeit im eigenen Land, der Grund war für seine Endspielteilnahme war.
Das Finale des 16. FIFA-World Cup wurde zu einer klaren Angelegenheit für den Gastgeber Frankreich. Der herausragende Spieler, Zinedin Zidan, erzielte in einem einseitigen Endspiel bereits in der ersten Hälfte der Begegnung zwei Tore. Nach der Halbzeit versuchten die Brasilianer alles, aber die Franzosen verteidigten ihre Führung wacker. Kurz vor Ende des Spieles, kam die Entscheidung durch einen Konter. 3:0 für Frankreich. Damit war Frankreich das erste Mal Fußball-Weltmeister. Der 12. Juli sollte für Frankreich ein Tag des Ruhmes werden (siehe Nationalhymne „La Marseillaise“).
Die XVII. Fußball-Weltmeisterschaft 2002 in Japan und Südkorea
Die 17. Auflage des FIFA-World Cup wurde zum ersten Mal in der Geschichte an zwei Länder gleichzeitig vergeben. Südkorea und sein Nachbar Japan veranstalteten das Fußballfest in zwei Ländern zeitgleich und es wurde ein weltweiter Erfolg. Die Medien-Berichterstattung im neuen Jahrtausend hatte ihren Höhepunkt erreicht und das Public Viewing fand Einzug in die beiden Gastgeberländer. Das Halbfinale Südkorea – Deutschland wurde von über einer Million Menschen in den Straßen der Städte verfolgt.
Der Titelverteidiger Frankreich musste im Auftaktmatch gegen den unbekannten Gegner Senegal antreten. Es sollte die erste Überraschung werden, die Afrikaner gewannen das Spiel mit 0:1. Der Weltmeister von 1998 schied nach der Vorrunde zu Recht aus. Das erste Mal konnte sich in der Geschichte ein Weltmeister nicht für die nächste Runde qualifizieren. Sie schieden auch aus, ohne einen einzigen Treffer erzielt zu haben.
Der große Favorit auf den Titel, Argentinien, schied bereits in der Vorrunde aus, nachdem man England mit 0:1 unterlag. Damit hatte die noch junge WM einen weiteren Paukenschlag zu melden.
Deutschland, hatte man im Vorfeld nur Aussenseiterchancen eingeräumt. Die von Rudi Völler trainierte Mannschaft bestand im eigentlichen Sinne nur aus drei Spielern. Michael Ballack, Miroslav Klose (5 Tore, 2 Platz der Torschützenliste) und Torhüter Oliver Kahn. Der Titan im Tor, wie er genannt wurde, sollte Deutschland mit seinen reaktionsschnellen Paraden bis ins Finale bringen. Mit Oliver Kahn wurde auch erstmals ein Torhüter zum wichtigsten Spieler des Turniers gekürt. In dem Spiel Kamerun – Deutschland, gab es mit 14 gelbe Karten und zusätzlich 2 gelb-goten Karten, so viele wie noch in keinem anderen WM-Endrunden Spiel.
„Das Phänomen“, wie Ronaldo genannt wurde und die Seleccao marschierten während des Turnierverlaufes ohne Probleme bis ins Finale durch. Mit seinen 8 Treffern (Ronaldo wurde Torschützenkönig) und den 5 Treffern Rivaldos hatten keine andere Mannschaft einen gefährlicheren Sturm.
Im Endspiel Brasilien – Deutschland traten die bisher erfolgreichsten Mannschaften bei Fußball-Weltmeisterschaften gegeneinander an. Ein Novum stellte auch die bisherigen Finalteilnahmen beider Mannschaften dar. Von der WM 1982 bis zur WM 2002 stand immer eine dieser beiden Mannschaften im Finale. Die Endspielbegegnung sollte ohne Michael Ballack stattfinden. Der Matchwinner der Viertefinal- und Halbfinalbegegnungen war im Finale wegen seiner 2. Gelben Karte im Verlauf des Turniers gesperrt worden. Als im Finale dann auch Oliver Kahn einen gravierenden Fehler machte (Schuss Rivaldo), stand Ronaldo parat und schob zum 1:0 für Brasilien ein. Für den Endstand der Partie (2:0) sorgte ebenfalls das Tor-Phänomen, Kahn. Somit war Brasilien zum 5. Mal Weltmeister. Alleiniger Rekordhalter auf weiter Flur. Brasilien war zu diesem Zeitpunkt, die einzige Mannschaft, die das Turnier auf den jeweiligen Kontinenten der Gastgeberländer gewinnen konnte.
Die XVIII. Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland
„Die Welt zu Gast bei Freunden“, lautete das Motto des Gastgebers zu der FIFA-WM 2006. Es wurde auch mehrfach auf verschieden Silbermünzen wiedergegeben. Im Vorfeld war der deutsche Fußball kurz vor Turnierbeginn durch eine 1:4 Niederlage im März gegen Italien erschüttert worden. Man glaubte nicht an die Mannschaft von Jürgen Klinsmann.
Favorisiert waren die Teams aus Argentinien, England und der Titelverteidiger Brasilien. Die WM 2006 in Deutschland wurde die bestorganisierte, medienreichste und kommerziell erfolgreichste WM in der Geschichte der FIFA. Sie wurde von ca. 30 Milliarden Menschen weltweit über verschiedene Medien verfolgt. Auf den Straßen waren Millionen von Menschen in Deutschland und weltweit bei Übertragungen in der Öffentlichkeit anzutreffen. In Berlin, wurde die deutsche Mannschaft für ihren dritten Platz, von ca. 1,5 Millionen Menschen frenetisch gefeiert. Das Happy End blieb ihnen leider verwehrt. Die 12 Stadien wurden speziell für die WM neu erbaut oder erneuert (zu sehen auch auf einigen Silbermünzen). Alleine der Bau der Allianz Arena in München kostete 320 Millionen Euro.
Der Brasilianer Ronaldo stellte mit seinem 15. Treffer bei einer WM-Endrunde den 32 Jahren alten Rekord von Gerd Müller (14 Treffer) ein. Es blieb auch sein letzter, da die Selecao gegen Frankreich im Viertelfinale ausschied. Die Franzosen hatten mit Alt-Weltmeister Zinedin Zidan, für einige Überraschungen gesorgt, da keiner die älterer Generation mehr auf den Zettel hatte. Sie zogen bis ins Finale ein. Zidan musste im Endspiel dann seine 2 rote Karte (Rekord) bei einer WM-Runde hinnehmen. Er ließ sich vom Italiener Matterazzi provozieren, versetzte diesem einen Kopfstoß und verschwand mit dieser Aktion vom Rampenlicht des Fußballes. Es war sein letztes Spiel.
Die Italienische Mannschaft spielte bei dieser WM sehr geschlossen. Sie waren ein sehr ausgewogenes Team (von 22 Spielern, wurden 21 eingesetzt). Die Tifosi hatten während dem ganzen Turnierverlauf lediglich 2 Gegentreffer hinnehmen müssen, was einen Rekord darstellte. In der Halbfinalbegegnung gegen Deutschland, sollten sie jedoch bis an die Grenzen des Möglichen gehen müssen. Die deutsche Elf hatte kurz zuvor Argentinien im Viertelfinale (5:4 n. E.) bezwungen und galt wegen der neuen attraktiven Spielweise, plötzliche als Mitfavorit auf den Titel. Die Begegnung war mitunter das beste Spiel der WM. Beide Teams kämpften mit allen fairen Mitteln. Die reguläre Spielzeit brachte keinen Sieger (0:0). Die Verlängerung sollte jedoch die Tifosi als Sieger hervorbringen. In der 119. Minute versetzte Grosso mit einem Linksschuss ganz Deutschland einen Schlag. Eine Minute später erhöhte Del Pierro auf 2:0. Italien war im Finale, der Gastgeber war damit ausgeschieden. Die Spieler wurden jedoch gefeiert als wären sie der Gewinner. Die Deutschen fanden wieder zu Ihrer Lieblingssportart zurück.
Die Squadra Azurra hatte mit Frankreich einen gleichwertigen Gegner gefunden. Während der regulären Spielzeit stand es 1:1. Die Verlängerung brachte auch keinen Sieger hervor. Im nachfolgenden Elfmeterschießen hatten die Italiener mit Gianluigi Buffon einen sicheren Rückhalt. Sie gewannen mit 5:3. Italien hatte damit zum vierten Male den Titel des Fußball-Weltmeister gewonnen.
Die XIX. Fußball-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika
Erstmalig wurde eine FIFA-WM auf dem Afrikanischen Kontinent ausgetragen. Gastgeber war Südafrika. Die Mannschaft wird auch Bafana-Bafana gerufen, was mit lautstarken Tröten, den Vuvuzellas, untermalt wurde. Favorisiert für den Titelgewinn war die Mannschaft aus Spanien. Die Mannschaft des amtierenden Europameisters von 2008, war gespickt mit Superstars vom FC Barcelona sowie Real Madrid. Es sollte eine Glanzleistung der Iberer werden…
Europäische Größen wie Frankreich und Italien schieden bereits nach der Vorrunde aus. Für Aufsehen sorgten hingegen die Teams Neuseeland (3 Unentschieden) oder auch der Schweiz. Die Eidgenossen brachten dem späteren Weltmeister die einzige Niederlage in einer WM-Endrunde seit 2006 bei. Es sollte die einzige Niederlage der Spanier bleiben. Das unterhaltsamstes Team, zur Überraschung vieler Experten, kam aus Deutschland.
Kurz vor der WM musste der damalige Kapitän, Michael Ballack, verletzungsbedingt absagen. So ging man in Deutschland von einem frühen Ausscheiden aus. Joachim Löw (Trainer der deutschen Elf) versetzte dann aber mit seiner Taktikvorgabe und seiner Mannschaft die ganze Welt in Staunen. Die Vorrunde wurde ohne Probleme überwunden. Im Achtelfinale traf man auf die Mannschaft Englands.
Es passierte das Unmögliche: Die Deutschen überrannten die Engländer förmlich und besiegten diese mit 4:1. Im Viertelfinale folgte ein ähnliches Schauspiel. Die Albiceleste wurden als nächstes geschlagen. Maradona war mit seinen Argentiniern 4:0 untergegangen. Am Jahresanfang hatte man ihn noch nach Thomas Müller gefragt, er antwortete, er kenne ihn nicht. Nach dieser WM sollte jeder wissen wer dieser Müller war. Er wurde nicht nur zum besten Nachwuchsspieler gekürt sondern auch Torschützenkönig mit 5 Treffern vor Diego Forlan. Die Urus hatten mit dem Stürmerstar den besten Spieler der WM in ihren Reihen. Konnten sich aber im Halbfinale nicht gegen die Niederlande (2:3) durchsetzen.
Das Endspiel lautete Niederlande – Spanien. Die Holländer hofften endlich auf ihren ersten WM-Titel. Sie hatten bereits die Endspiele 1974 (gegen Deutschland) und 1978 (gegen Argentinien) verloren. Leider sollte es auch dieses Mal nichts werden. Die Spanier machten während der gesamten WM die meisten Pässe, legten die meisten Kilometer zurück und waren auch im vollenden der Torchancen an der Spitze. In der Verlängerung, es war die 110. Minute, erlöste Andre Iniesta ein ganzes Land. Mit dem 1:0 Treffer war der Willen der Holländer gebrochen. Die Spanische Mannschaft hatte erstmals in ihrer Geschichte den WM-Titel gewonnen. Völlig verdient - wie man im Nachhinein sagen kann. Die einzige Mannschaft die den Iberer gefährlich hätte werden können war Deutschland.