25 Schilling, 1960, Kärntner Volksabstimmung, 1920, Silbermünze, Rebulik Österreich
Die Silbermünze mit dem Nennwert von 25 Schilling im Gedenken an die Volksabstimmung in Kärnten von 1920.
1920 hing der Verbleib Kärnten´s bei der jungen Republik Österreich am seiden Faden. Diese 25 Silberschilling zeigen den geschichtsträchtigen Urnengang der noch heute nachwirkt.
Die Daten zur 25 Schilling Silbermünze "Kärntner Volksabstimmung 1920":
Material / Legierung: AG, Silber 800/1000 Silbermünze
Gewicht / Raugewicht: 13 g
Silbergehalt / Silberanteil: 10,4 g
Durchmesser / ∅ : 30 mm
Nennwert: 25 Schilling (ATS)
Erstausgabetag: 05.09.1960
Münzart: Gedenkmünze 40 Jahre Volksabstimmung von 1920 in Kärnten.
Vorderseite / Avers / Bildseite: Als Motiv sind zentral eine Kärntnerin und ein Kärntner in Tracht vor einer Wahlurne beim Wahlgang von 1920 abgebildet. Schlussendlich entschied sich die Bevölkerung für einen Verbleib bei Österreich. Über der Wahlurne die Jahreszahl 1920. Darunter das Wappen von Kärnten das die Jahreszahl 1960 teilt.
Umschrift: KÄRNTNER VOLKSABSTIMMUNG KÖTTENSDORFER
Designer: Die künstlerische Gestaltung erfolgte durch Hans Köttenstorfer.
Rückseite / Revers / Wertseite: Mittig der Wert; 25 umrandet von einer gepunkteten Kreislinie , umgeben von einem Kreis aus den Wappen der 9 Bundesländer Österreichs:
und 2 sich kreuzenden Zweigen, darunter das Wort SCHILLING.
Umschrift: REPUBLIK ÖSTERREICH (gesperrt geschrieben)
Designer: Die Rückseite dieser 25 Schilling Münze wurde von Arnold Hartig gestaltet.
Rand / Inschrift: Glatt mit vertiefter, gesperrter Inschrift; FÜNFUNDZWANZIG SCHILLING. Trennzeichen; 2 Sterne.
Münzengerl´s Info:
Die Kärntner Volksabstimmung von 1920
Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurden österreichische Grenzgebiete im Süden dem Staat der Serben, Kroaten und Slowenen, dem so genannten SHS-Staat, zugeschlagen. Am 5. November 1918 drangen die Truppen des serbisch-kroatisch-slowenischen Staats in Südkärnten ein und besetzten Galital, Rosental, Ferlach und Völkermarkt. Die Landesregierung sah darin eine Bedrohung und verlegte ihren Sitz nach Spittal an der Drau. Genau ein Monat später beschloss die Landesregierung, sich bewaffnet gegen ein zukünftiges Vordringen der SHS-Truppen zu wehren. Mit diesem Entschluss des Landesverwesers Arthur Lemisch war die Wiener Regierung nicht einverstanden. Der Kärntner Abwehrkampf begann am 5. Januar 1919, infolge dessen wurden die besetzten Gebiete zurückerobert. Nach dem Waffenstillstand vom 14. Januar 1919 wurde eine amerikanische Kommission unter der Leitung von Sherman Miles aufgestellt, die die strittigen Gebietsfragen untersuchte. Bis Mai 1919 wurde die Besetzung aller Gebiete aufgehoben. Trotzdem versuchte der Staat der Serben, Kroaten und Slowenen, weitere Gebiete zu erobern, und so wurde am 6. Juni Klagenfurt besetzt. Die besetzte Stadt musste aber auf Befehl des Obersten Rats der Alliierten, der seinen Sitz in Paris hatte, wieder geräumt werden.
Der Friedensvertrag von Saint-Germain-en-Laye
Am 10. September wurde im Schloss Saint-Germain-en-Laye ein Friedensvertrag unterschrieben. Der Vertrag verbot den Bezeichnung „Republik Deutschösterreich“ und legte stattdessen die Bezeichnung „Republik Österreich“ als Staatsnamen fest. Der Friedensvertrag bestimmte territoriale Zugehörigkeiten auf dem Gebiet der ehemaligen Monarchie. Außerdem sah er eine Volksabstimmung über die künftige Zugehörigkeit von Südkärnten vor. Ausgenommen von der Volksabstimmung wurden das Kanaltal, das ohne Abstimmung Italien übergeben wurde, außerdem gingen das Kärntner Mießtal, Unterdrauburg und Seeland ohne Abstimmung in das neue Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen über. Diese Gebiete gehören heute zu Slowenien.
Das Ergebnis der Volksabstimmung
Die Volksabstimmung fand am 10. Oktober 1920 statt. Kurz davor wurde die südliche Zone, die sogenannte Zone A, vom SHS-Staat besetzt. Die nördliche Zone, die Zone B, blieb unter der Kontrolle der Republik Österreich. Hätte die Zone A für die Zugehörigkeit zu den SHS-Staaten gestimmt, so hätte es auch in der Zone B eine Abstimmung geben müssen. Die Volksabstimmung fand im Grenzgebiet von Südkärnten statt, in dem circa 70 Prozent der Bevölkerung slowenisch sprach. Trotzdem waren 59 Prozent der Abstimmungsberechtigten für den Verbleib bei Österreich. Etwa 40 Prozent der Slowenen in Kärnten sprachen sich also für die Zugehörigkeit für Österreich aus, wobei in den an Slowenien grenzenden Gemeinden die Zustimmung zum Anschluss an den SHS-Staat stärker war als in den nördlichen Gebieten. In dem Distrikt Bleiburg wurde mehrheitlich für die Zugehörigkeit zu den SHS-Staaten abgestimmt, während in dem Distrikt Völkermarkt die meisten Stimmen für den Verbleib bei Österreich abgegeben wurden. Der Ausgang der Volksabstimmung ist vor allem auf den Wohlstand, den höheren Entwicklungsgrad und die demokratische Staatsform von Österreich zurückzuführen. Die kulturelle Bindung an Österreich sowie Zusagen bezüglich der bis heute nicht eingehaltenen Minderheitsrechte haben ebenfalls eine wichtige Rolle bei der mehrheitlichen Entscheidung für die Zugehörigkeit zu Österreich gespielt. Der SHS-Staat hat selbst nach der Volksabstimmung nicht davon abgesehen, Kärnten ein weiteres Mal zu besetzen, musste aber seine Truppen auf Aufforderung von Großbritannien, Frankreich und Italien wieder zurückziehen. Am 18. November 1920 gewann die Republik Österreich die Kontrolle über die Zone A. Heute ist der 10. Oktober, das Datum der Volksabstimmung, ein nicht absolut arbeitsfreier Feiertag in Kärnten, an dem Schulen, Behörden und Ämter geschlossen sind.
Aktuelle Problemfelder - Der Ortstafelstreit in Kärnten
Die Volksabstimmung von Kärnten war eines der wenigen Beispiele für die Entscheidung eines Volkes über seine Landeszugehörigkeit. Allerdings sorgt sie bis heute für Kontroversen. Die Kärntner Landesregierung versuchte nämlich zwei Wochen vor der Abstimmung, die Stimmen von den slowenischen Bewohnern der Grenzgemeinden mit dem Versprechen zu gewinnen, dass die Sprache und nationale Eigenart dieser ethnischen Gruppe nach dem Verbleib bei Österreich gewahrt bleiben würde. Dieses Versprechen wurde aber nicht gehalten. So wurde zum Beispiel bis heute der Ortstafelstreit nicht beigelegt. Hierbei geht es um die Zweisprachigkeit an den Ortstafeln in Kärnten. Bislang wurden in nur 80 Ortschaften Kärntens Ortsschilder sowohl in deutscher als auch slowenischer Sprache aufgestellt. Gegen das Aufstellen weiterer zweisprachiger Ortsschilder sprechen sich vor allem der parteilich ungebundene Kärntner Heimatdienst sowie die Parteien Bündnis Zukunft Österreich BZÖ und die Freiheitliche Partei Österreichs FPÖ aus. Vor allem der mittlerweile verstorbene ehemalige Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider war ein Streiter gegen zweisprachige Ortsschilder.
Auflage:
Geprägt wurde die 25 Schilling Silbermünze "Kärntner Volksabstimmung" im Prägejahr 1960 in einer Auflage von:
1.599.000 Stück NP (Normalprägung)
1.000 Stück PP (POLIERTE PLATTE / PROOF / PR / PF)
0 Stück hgh
Prägeanstalten der Republik Österreich:
Prägestätte (Ö): Münze Österreich AG, Wien
Land: Österreich, Austria, Autriche, ATS
Währung: Schilling, Groschen
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Österreich zur Zeit des Schilling